Der Luzerner E-Bike-Hersteller Aureusdrive hat seinem Bestseller Power45 einen grösseren Bruder zur Seite gestellt: das Powerdrive. Es hat mehr Leistung, einen grösseren Akku und ist optional mit Riemenantrieb und Pinion-Tretlagergetriebe zu haben. Die Bilanz nach 1000 Testkilometern: positiv!
73 km in 101 Minuten! Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 43,3 km/h! Die Teststrecke führte bei warmem Wetter von Möhlin über den Bözberg nach Uerzlikon. Diese Zeit zu erreichen, ist gar nicht so einfach. 30er-Zonen sind tabu; Traktoren und Lastwagen ein Ärgernis. Radwege sind leider oft zu gefährlich, da man innerhalb weniger Kilometer nicht selten mehrmals die Strassenseite wechseln muss und es schlicht verantwortungslos wäre, mit Maximaltempo an den übrigen Nutzern vorbeizupreschen.
Zweifellos ist es ein Erlebnis, grössere Distanzen mit dem Aureus Powerdrive zurückzulegen. Der Motor bringt auf der höchsten Stufe 5 eine Leistung von einem Kilowatt! Geradeaus reicht aber bereits Stufe 3, die bis 650 Watt unterstützt, oder Stufe 4, die bis 850 Watt geht, um bei moderatem Pedaldruck an der Schwelle von 45 km/h zu pedalieren. Am kraftschonendsten für den Fahrer geht das bei einer Kadenz zwischen 80 und 100 Pedalumdrehungen pro Minute. Das gilt auch für das bisherige Aureus Top-E-Bike, das Power45, das easybiken seit drei Jahren im Dauertest hat. Das Powerdrive hat noch 150 Watt mehr Leistung und sogar 240 Wh mehr Akkukapazität, insgesamt 1440 Wh. Vor allem aber ist es neben einer Kettenschaltung auch in Kombination mit einem wartungsfreien Riemenantrieb und Pinion 9-Gang-Tretlagergetriebe zu haben, das sich auch im Stand – zum Beispiel beim Warten an der Kreuzung – schalten lässt.
Der grosse Akku findet vollkommen im wuchtigen Unterrohr Platz und lässt sich zum Laden herausnehmen. Im Wiegetritt ist der Trumm zu spüren, was nicht erstaunt. Der Stromspender alleine wiegt 7 Kilo. Allerdings fährt man das Powerdrive selten im Wiegetritt, denn es ist genügend Kraft vorhanden, um im Sattel recht locker mitzupedalieren. Es macht richtig Freude, grosse Distanzen mit Maximalspeed zurückzulegen. Der Hinterradnabenmotor zeigte selbst bei Sommerhitze (35 Grad) auf längeren Bergaufpassagen und forcierter Gangart eine erstaunliche thermische Stabilität. Will heissen: Wir brachten den Motor nicht an seine Grenzen, dass er zu heiss wurde, was zur Folge gehabt hätte, dass die Leistung zurückgefahren wird.
Kommentar
Rund 1000 Testkilometer haben wir mit dem neuentwickelten
Aureus Powerdrive zurückgelegt. Absichtlich haben wir uns für die
teurere Variante mit Riemenantrieb und Pinion-Tretlagergetriebe
entschieden, denn wir wollten herausfinden, ob der Antrieb wirklich
wartungsfrei ist. Wir können bestätigen: Er ist es! Nicht nur das war
eine Freude. Zahlreiche Detailverbesserungen zeigen, dass die
Aureusdrive-Community gehört wird und die Verbesserungswünsche laufend
in die Fahrzeuglinien einfliessen. Selten zuvor wurden so viele
Autokilometer mit Spass durch ein E-Bike45 ersetzt.
Der komplette Test ist in der Ausgabe 2/25 im Magazin easybiken zu lesen.
Text und Fotos: Martin Platter
aus: easybiken, Heft Nr. 2/2025